Die Pflanzen- und Tierwelt im Trippstadter Schlosspark

Hans Wagner - Teilansicht Trippstadter Schlosspark01Geschichte und Kultur eines Ortes sind nicht allein in seinen historischen Gebäuden anschaulich, sondern auch in seinen Park- und Gartenanlagen, als auch in seinen Naturdenkmälern. Sie tragen zur Identität und Attraktivität eines Dorfes oder einer Stadt bei.  Sie sind keine reinen Kunstwerke sondern aus lebendigen Bausteinen erschaffene Erholungs- und Meditationsräume, die vor allem auch einen hohen ökologischen Wert besitzen, da sie zu Refugien für seltene Pflanzen und Tierarten geworden sind.   

Auch das ewige Kräftespiel von Mutter Natur zeigt sich in solch alten Parkanlagen auf besondere Art, sei es nun im jahreszeitlichem Wechsel oder in dem naturgegebenen Verfall der Pflanzenwelt aber auch durch den künstlerischen und arbeitstechnischen Eingriff des Menschen. 

Es heißt das Vorbild aller Gärten sei das Paradies, die Gemeinde Trippstadt verfügt über solch ein Kleinod, den Trippstadter Schlosspark. Hier finden wir einen wertvollen Bestand von Altbäumen vor. Neben einheimischen Bäumen fallen auch fremdländische Bäume wie Zypresse, Hickory und Schwarznuss ins Blickfeld des Besuchers. Der Altbaumbestand, der eine kleine waldartige Partie im Kontrast zu der großen Parkwiese bildet, bietet einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Die starken Sandsteinmauern die den Park umschließen sind Wohnstatt verschiedener Pflanzen- und Insektenarten. Zeichnung von Ute Knieriemen-WagnerDiese wiederum dienen Reptilien, Fledermäusen, Kleinsäugern und Vögeln als Nahrung. Mit dem Auge oft nicht erkennbar, aber für die gesamte Lebensgemeinschaft des Parks höchst bedeutsam, ist die Vielzahl wirbelloser Tiere, die sich zum Beispiel unter dem Laub am Boden, in den Büschen, der Rinde der Altbäume, im Todholz, als auch im Kronenbereich der Bäume aufhalten. Im Vorfrühling und Frühjahr erscheint mit den Frühjahrsgeophythen ein bunter Pflanzenteppich, der mit dem Laubaustrieb wieder vergeht. Anfang April blühen unter den noch laublosen Altbäumen große Mengen an Buschwindrösschen, vereinzelt auch der Lerchensporn. Schneeglöckchen und Märzenbecher bilden winzige Inseln. Wer um diese Zeit früh Morgens den Schlosspark betritt wird von einem jubilierendem Vogelkonzert empfangen. Bereits vor der Morgendämmerung ertönt als erstes der Flötensang der Amsel in den bald Rotkehlchen und Fitislaubsänger mit einstimmen. Aus dem nahe gelegenem Wald erklingt Anfang Mai der Ruf des Kuckucks. 

Das Klopfen von Grün- und Buntspecht hallt aus den Kronen der mächtigen Eichbäume. An diese sind einige Vogelarten gebunden. Im Stammbereich der Bäume kann man regelmäßig Garten- und Waldbaumläufer beobachten, die die Stämme auf Nahrungssuche von unten nach oben ablaufen. Ihnen entgegen läuft oft der Kleiber, der seinen Weg bevorzugt von oben nach unten geht. Kohlmeise, Blau- und Haubenmeise sind Stammgäste im Park aber auch die seltene Weidenmeise kann man hier beobachten. Grauschnäpper, Mönchsgrasmücke und Zaunkönig fühlen sich hier ebenfalls wohl. Scharen von Krähen kommen aus den nahegelegenen Feldern immer wieder mal vorbei. An den zum Teil mit Buschwerk verwachsenen Sandsteinmauern finden sich Blindschleiche und Eidechsen. Hier baut auch die Wildbiene ihr Nest. Ebenso kann man die seltene gelb- schwarz gefärbte Wollbiene, die Pflanzenhaare sammelt um ihre Niströhre damit auszukleiden, beobachten.

Zeichnung von Ute Knieriemen-WagnerVom Frühjahr bis in den Herbst hinein finden sich die verschiedenen Schmetterlingsarten ein. Zitronenfalter, Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, auch die Bläulinge sind regelmäßig hier. Durch das starke Vorkommen des kleinen Sauerampfers kommen auch einige Feuerfalterarten vor, die diese Pflanze als Futterpflanzen bevorzugen.  Von Mai bis Juli fliegen die Taubenschwänzchen ein, zu dieser Zeit kann man auch den Nachtkerzenschwärmer, einen besonders geschützten Falter hier beobachten. Dieses Insekt hier im Schlosspark zu beobachten ist eine besondere Freude. Er kann senkrecht von oben nach unten fliegen, genauso gut vorwärts wie Rückwärts und wie ein Kolibri vor einer Pflanze stehen bleiben.

Eine alte verlassene Spechthöhle dient einem Paar Hohltauben als Heim. Im Halbschatten der Laubbäume blüht von Mai bis Juni die schwarze Teufelskralle, eine Pflanze die im Pfälzerwald recht häufig vorkommt, aber außerhalb dieser Landschaft als äußerst selten gilt.

Wir finden im Sommer den Wiesenstorchenschnabel und einige Glockenblumenarten. Im August blüht eine Vielzahl an Habichtskräutern und einige andere Sommerblüher.


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