Geheimnisvoller Berwartstein

Märchen, Sagen und Legenden um den Berwartstein von Hans Wagner  

In den dunklen Wäldern des Pfälzerwaldes gibt es viele Burgen um die sich Sagen und Legenden gebildet haben. Von vielen dieser uralten Burgen stehen heute nur noch die Grundmauern, andere stehen als Ruinen trutzig auf den Bergkuppen der pfälzischen Landschaft, tief in sich selbst versunken scheinen sie ihre Geheimnisse nicht preisgeben zu wollen, ganz wenige davon haben sogar die Zeiten überdauert und wurden nie ganz zerstört.


Auch der Berwartstein bei Erlenbach hütet viele solcher alten Geheimnisse. Einige davon haben sich im Volksmund erhalten und wurden von Generation zu Generation mündlich weitergegeben.

Einst lag die Burg in Trümmern und ihre Mauerreste waren von Efeu, Farn und Brombeerhecken so überwuchert, dass es müßig war sich einen Weg in ihren Innenhof zu bahnen. Zu diesen Zeiten suchte eine alte Frau dort nach Brombeeren. Sie war sehr verwundert darüber als sie im Gestrüpp Rossäpfel fand. Sie konnte sich überhaupt nicht vorstellen, dass sich durch solch ein dorniges Dickicht ein Pferd einen Weg bahnen konnte. Doch über das Sammeln der dicken, fruchtigen Beeren vergaß sie schnell die Rossäpfel. Als sie am späten Nachmittag mit einem Korb voller mostiger Beeren nach Hause kam und mit der Zubereitung der Marmelade begann, fielen ihr die Pferdeäpfel im Dickicht wieder ein. Sie erzählte dies verwundert ihrem Mann. Als dieser ihre Geschichte gehört hatte, beschimpfte er seine Frau aufs Übelste. Denn, so meinte er, diese Rossäpfel seien nur scheinbar Dung, sie würden vom Pferd des wilden Jägers stammen und nimmt man sie mit, verwandelten sie sich zu Hause in Goldklumpen.

Eine weitere Legende um den Berwartstein berichtet von einem Jungen der am Abhang der Burg Ziegen hütete. Als er in der Umgebung der Burg umher streunerte fand er eine seltsame gelbe Kugel, mit der er den ganzen Nachmittag über spielte. Am Abend rollte ihm die Kugel einfach davon und verschwand in einer Erdspalte. Als er das Geschehen in seinem Heimatdorf erzählte, sagte man ihm, dies sei die Goldkugel vom Berwartstein gewesen, nach der schon viele gesucht hätten, doch keiner hatte sie bisher finden können.


Die Kinder vom Dorfe Erlenbach zogen gerne hinauf zur alten Burg um dort Versteck zu spielen. Ein kleines Mädchen wusste um einen geheimnisvollen Eingang, welcher in die unterirdischen Gänge des Berwartsteins führte. Schon öfters hatte sie diese dunklen Gewölbe aufgesucht, aber als das Mädchen diesmal durch den engen Spalt, der tief in das innere der Erde führte, schlüpfte, war alles anders als sonst. Ihre Umgebung war in ein seltsames Licht getaucht und in einer Nische im Mauerwerk fand sie eine seltsame Flasche deren Inhalt grünlich leuchtete. Das besondere aber war, dass sich um diese Flasche eine Schlange wand, die das Mädchen giftig anzischte. Schreiend verließ das Kind den unterirdischen Gang. Als sie wieder die Oberwelt erreicht hatte kamen gerade ein paar Waldarbeiter, die auf dem Weg zu ihrem Holzschlag waren, vorbei. Das Mädchen berichtete diesen von seinem Erlebnis. Die Holzknechte suchten den Gang auf konnten aber nichts entdecken, denn geheimnisvolle Schätze, Schlangenköniginnen oder gar Elfen offenbaren sich nur unschuldigen Kindern.

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