Seltene Pflanzen in Trippstadt und Umgebung - Die Laichkräuter (Potamogeton)

Zeichnung: Ute Knieriemen-WagnerDer Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen für die Pfalz weist für den Pfälzerwald ca. 20 Laichkrautarten auf. Viele dieser Arten sind in den fließenden und stehenden Gewässern, in und um Trippstadt zu Hause. Darunter auch das in Europa einmalige "Langspatelige Laichkraut". Diese absolut seltene Pflanze hat einen Standort in der Moosalbe.

   

Derzeit sind außer diesem Bestand nur noch zwei Standorte in Niedersachsen und ein weiterer in Südschweden bekannt. Wie viele Laichkräuter steht auch das "Langspatelige Laichkraut" auf der Roten Liste bedrohter Pflanzenarten. Die Laichkräuter sind untergetauchte oder schwimmende Wasserpflanzen. Ihre Blüten erheben sich über den Wasserspiegel und werden durch den Wind bestäubt. Unter den vielen Laichkrautarten ist das schwimmende Laichkraut (Potamogeton natans) eines der häufigsten. Es bildet unter Wasser schmale, binsenförmig, runde Blätter aus, auf der Oberfläche breite elliptische. Die unscheinbaren grünlichen Blüten sind in Ähren angeordnet und ragen aus dem Wasser heraus. Häufig ist auch das "Krause Laichkraut" (Potamogeton crispus) mit am Rande welligen, gesägten Blättern, sowie das "Kammlaichkraut" (Potamogeton pertinatus), das grasartige, schmale, nur bis 2,5 mm breite Blätter trägt und in Bächen und Flüssen zu finden ist.

 

Weitere stark gefährdete Arten von Potamogeton finden sich im weiten Umkreis von Trippstadt. Als Laichplatz für Fische haben Laichkrautbestände besondere ökologische Bedeutung; darauf geht wohl auch der Name der Pflanze zurück. Da nur die Blütenähren aus dem Wasser ragen wird die Bestäubung durch den Transport der Pollen mit dem Wasser und durch Wasserläufer und Wasserschnecken gewährleistet. Die Früchte schwimmen, werden aber auch durch Wasservögel verbreitet, die sie im Darm oder Gefieder weitertragen. Bei unseren heimischen Laichkrautbeständen finden wir auch den schönen Laichkraut-Zünsler (Nymphula nymphaeata) einen Wasserschmetterling, der Laichkrautbestände zur Eiablage aufsucht. An milden Sommerabenden, "tanzt" dieser Wasserschmetterling, oft in dichten Schwärmen über unseren heimischen Gewässern. Der Laichkraut-Zünsler ist mit 20 – 30 mm Flügelspannweite unser größter Falter der sich im Wasser entwickelt und ebenfalls in Trippstadt angesiedelt. Die weißen Flügel tragen ein wundersames auffallendes Muster aus braunen Binden und Schleifen. Zur Eiablage setzt sich das Weibchen auf die Schwimmblätter des Laichkrautes.

 

Die Wasserpflanzen stehen an erster Stelle der Negativbilanz der bedrohten Pflanzenarten im Pfälzerwald, da ihr Lebensraum besonderen schwerwiegenden Eingriffen unterworfen ist. Selbst eine Renaturierung der Moosalbe würde wahrscheinlich zu einer Vernichtung dieses Europa weit einmaligen Bestandes von des "Langspateligen Laichkrautes" führen. Der Bestand in der Moosalbe gilt als absolut schützenswert.

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