Der Walnussbaum

Zeichnung von Ute Knieriemen-WagnerIn einigen Trippstadter Gärten finden wir noch wunderschön gepflegte alte Nussbäume.
Die ursprüngliche Heimat des Walnussbaumes ist Mittelasien. Über die Griechen lernten die Römer den Baum kennen, führten ihn ein und kultivierten ihn in ihren Gärten. Die Mythologie des Walnussbaumes ist sehr reichhaltig. In Griechenland war der Walnussbaum Karya, einer Tochter des Königs Dion geweiht, die von dem Gott Dionysos wegen verschmähter Liebe in einen Walnussbaum verwandelt wurde. So wurde der Walnussbaum auch oft Karya genannt.

Aus der selben Wurzel leitet sich im Griechischen das Wort Kara, „der Kopf“, aber auch „der Baumwipfel“ ab; im Lateinischen wurde daraus cerebellum, „das Hirn“. Nun erinnert in allen Überlieferungen der essbare Teil der Walnuss mit seiner Doppelgestalt, genau an die beiden Hirnhälften mit ihren Windungen, die im Französischen wie zufällig als cermaux, „unreife Nüsse“, bezeichnet werden; möglicherweise geht auch das deutsche Wort „Kern“ auf diese Wurzel zurück.

Um 800 n.Z. wurde der Baum auch nördlich der Alpen bekannt und populär, besonders nachdem er von Karl dem Großen, zum Anbau empfohlen und angeordnet wurde. „Welchen“ oder „Walcher“ wurden damals die Bewohner Galliens und Italiens genannt. Die zweite Bedeutung dieses Wortes war „fremd, andersartig“. Da der Walnussbaum über Frankreich, nach Deutschland eingeführt wurde, belegte man ihn mit dem Namen „Walchbaum“ oder „Welchbaum“. Ab dem 18. Jahrhundert ist der daraus entstandene Name Walnussbaum bezeugt.

In der Literatur ist der Baum oft erwähnt, die bekannteste Erwähnung hinterließ uns Goethe in seinem Werther:
Werther, als er hörte, dass die beiden hohen Wallnussbäume des Pfarrhofs auf Befehl der neuen Pfarrerin abgehauen worden waren, konnte sich nicht fassen.
„Abgehauen! Ich möchte toll werden, ich könnte den Hund ermorden, der den ersten Hieb daran tat…“

Und der Dichter Maximilian Dauthendey schrieb:

Der große Nussbaum

Ein großer Nussbaum stand wie eine grüne Laube,
Ein Weg ging drunter hin im Staube,
Fern lag ein Dorf, ein Fluss mit Berggeländen.
Der große Baum hielt in den grünen Blätterhänden
Landschaften gleich wie farbige Gedanken,
Die bald voll Wolken standen, bald im Licht versanken.
Und du und ich, wir lehnten in dem Schatten
Und teilten mit dem Baum, was wir im Herzen hatten.

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