Pfälzer Wald oder Pfälzerwald?

Seit der Umstellung der Rechtschreibung bin ich immer einmal wieder verunsichert, was die Groß- und Kleinschreibung und das Zusammen- und Getrenntschreiben von Wörtern angeht. So auch in obigem Falle. Hier die Auflösung (sie hat übrigens nichts mit der Rechtschreibreform zu tun, sondern vielmehr mit historischen Wurzeln):  Es gibt beide Variationen: Pfälzer Wald UND Pfälzerwald. Sie unterscheiden sich allerdings in Bedeutung und Gebietsumfang: Ein „Pfälzer Wald“ (oder auch „Pfälzischer Wald“) kann im Prinzip jede Ansammlung von Bäumen sein, die sich innerhalb der Pfalz befindet (so z. B. auch im Nordpfälzer Bergland oder in der Rheinebene.) Der „Pfälzerwald“ hingegen ist von seinem räumlichen Ausdehnungsgebiet her gesehen genau definiert. Menschen, die von dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands sprechen, meinen also den „Pfälzerwald“. 
Meine Eselsbrücke: Die Pfalz ist unumgänglich mit dem Wald verbunden. (Immerhin nimmt der Pfälzerwald gut ein Drittel der Pfalz ein!) Die Bezeichnung „Pfälzerwald“ hat folgenden historischen Hintergrund, der bis ins Jahr 1843 reicht. Hier das Zitat von Daniel Häberle (Heimatforscher vom Daubenborner Hof bei Kaiserslautern) aus dem Jahre 1911:  
„Es war im August 1843, als hoch oben auf dem Johanniskreuz eine Anzahl von pfälzischen Forstbeamten zusammenkam, um sich über eine rationelle Waldpflege zu beraten und Hauptwirtschaftsregeln aufzustellen. Die damals gefassten Beschlüsse wurden dann vom Kreisforstmeister Martin und Revierförster Stadtmüller in einer 1845 bei Kranzbühler in Speyer erschienen Denkschrift niedergelegt, die folgenden Titel führt: „Forstlich charakteristische Skizze der Waldungen auf dem b u n t e n   S a n d s t e i n g e b i r g e   der Pfalz, welche hier unter dem Namen   P f ä l z e r w a l d   bezeichnet werden“. Mit dieser Definition wurde das Buntsandstein-Waldgebirge als Ganzes nicht nur erstmals benannt, sondern zugleich als zusammenhängende Landschaft festgelegt.  (Quellenangaben: Der Pfälzerwald – Portrait einer Landschaft, Herausgeber: Michael Geiger, Günter Preuß, Karl-Heinz Rothenberger; hier: Zitat von D. Häberle) Wer mehr über den Pfälzerwald erfahren möchte, kann sich z. B. auch am historischen Beschlussort Johanniskreuz weiter informieren: Im „Haus der Nachhaltigkeit“ findet sich u. a. ein 3D-Modell des Pfälzerwaldes, das man auf verschiedene Art (per Knopfdruck) „beleuchten“ kann. www.hdn-pfalz.de 

Einige weitere links: www.wald-rlp.de und www.pfaelzerwald.de
1/2009 Ina Schmitt  www.mit-ina-unterwegs.de
 

 

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