Gottfried Kellers "Grüner Heinrich" als Pfingstquack

Gottfried Kellers "Grüner Heinrich" als PfingstquackIn der (pfälzischen) volkskundlichen Literatur wird bis heute der Pfingstquack stets und ausschließlich - und fälschlicherweise - als Maskengestalt und Fruchtbarkeitsdämon gesehen. Nach dem Ermessen der Volkskundlerin Eva Labouvie seien sogar Bezeichnung und Herkunft des Pfingstquack bis heute nicht geklärt:

"Der Ursprung dieser vor allem im südwestdeutschen und hier besonders im saarländischen Raum beheimateten Quacksitte, die in der Nacht vor Pfingstsonntag ihren Anfang nahm, bleibt, ebenso wie ihre Bezeichnung, auch unter Hinzuziehung von Quellenmaterial aus dem 17. und 18. Jahrhundert ungeklärt." 

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Warum der Eier legende Osterhase ein „Narr“ ist

Narrenbrüten. Holzschnitt von Urs Graf, aus Thomas Murner: Narrenbeschwörung, Straßburg 1512.Osterhase, Osterei und Osternest sind allgemein die volkstümlichen Elemente des Osterfestes und bilden als dominante Dreiheit das profane Gegenstück zum sonst kirchlich geprägten Fest. Ihre Herkunft ist keineswegs im heidnischen Glauben zu suchen und auch nicht mit einem germanischen Fruchtbarkeitskult zu erklären, wie uns alljährlich immer wieder aufs Neue die Medien glauben machen. Der in den März und April fallende Festkomplex mit dem Sonntag Lätare (Sommertag) und dem Osterfest gibt dem Frühsommer sein eigenes Gepräge. Während auf die Scherzfrage, was zuerst da gewesen sei, Huhn oder Ei, zwei Antworten möglich sind, ist die berechtigte Frage, ob es zuerst das Osterfest oder den Eierkult gab, auch nur zweideutig zu beantworten: Es waren Fastnacht und Sommertag, die an aller Anfang standen.

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Sommertag - Der Jüngling zu Nain oder: Warum wir den Winter verbrennen

Der Sonntag Lätare, bei uns auch als Sommertag oder Stabaus bekannt wird, nicht nur bei uns, mit Umzügen und einer Winterverbrennung gefeiert. Dabei setzt sich das Lätarefest in Iggelheim aus zwei ganz unterschiedlichen Teilen zusammen.

Der erste Teil davon ist das so genannte Weckvermächtnis, das auf einer alten Stiftung beruht. Pfarrer Thelemann schrieb dazu 1856: „Vor langer Zeit hatte eine ‚ledig verstorbene Weibsperson’ einen Acker der Kirchengemeinde vermacht. Für den Pachtzins sollten Wecken angekauft und auf den ‚Sommertag’, den Sonntag Laetare, in der (reformirten) Kirche an die Jugend ausgetheilt werden.“ Über den Acker, den Pachtzins, die Wecken und wer diese bekommen sollte wurde immer wieder gestritten und ein letzter Prozess im Jahre 1788 schuf die heutigen Fakten: Die Gemeinde wurde Eigentümer des Ackers und auch dazu verpflichtet für die Wecken zu sorgen, von denen jeder „ledige Einwohner der Gemeinde“ an dem besagtem Sonntag einen bekommen sollte.

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