„Meine Zeit steht in deinen Händen“ (EKG 644) - Von der Alsenbrücker Turmuhr
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Geschrieben von Peter Wasem, Winnweiler
Ein technisches Meisterwerk, das normalerweise nur nach einem mühsamen Aufstieg in den Kirchturm zu bewundern ist – sofern überhaupt noch vorhanden – ist die Turmuhr. Knut Deutschle schwärmt in seinem Turmuhrenbuch[1]: „Es gibt wohl kaum eine Maschine, von der so viel verlangt wurde, wie von der Turmuhr. 156 mal am Tag musste sie den schweren Hammer anheben. Ununterbrochen Tage, Monate, Jahre, ja Jahrhunderte, arbeitete diese Maschine; dies in ungeheizten, im Winter feuchten und sehr kalten Türmen, und das alles genügte nicht. Man forderte zudem noch Präzision – Genauigkeit, um den Menschen einer Stadt oder eines Dorfes die Zeit und damit Lebens- und Arbeitsrhythmus zu geben. Ohne Turmuhr war eine funktionierende Gemeinschaft im 18. und 19. Jahrhundert kaum möglich. Diese Aufgabe – das gemeinschaftliche Zusammenleben der Menschen zu regeln – hat die Turmuhr gehabt.“
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„So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Gottes“ (Röm. 10,17)
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Geschrieben von Peter Wasem, Winnweiler
Eine Kanzel war bereits in vorreformatorischer Zeit in vielen Gotteshäusern vorhanden. Doch erst in der Reformation rückte die Kanzel in den Mittelpunkt des Gottesdienstes und der Kirche. Um seine Zuhörer besser erreichen zu können, benötigte der Prediger einen erhöhten Standpunkt. So ist es kein Wunder, dass etwa seit 1500 in vielen Kirchen neue Kanzeln angeschafft und oft entsprechend aufwendig gestaltet wurden.
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Der Löwe als Hüter des Hauses
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Geschrieben von Peter Wasem, Winnweiler
Als sich in der Romanik die Tierplastik in großer Mannigfaltigkeit und Vielfalt entwickelte, kam dem Löwen bald eine ganz besondere Rolle zu. Entwickelte er sich doch zur stärksten und symbolkräftigsten Darstellung in der romanischen Kunst.
Die Löwendarstellungen bevölkerten zunächst die Fassaden, Friese, Tympana, Bogenläufe und Kapitelle der romanischen Klöster und Kirchenbauten. Bald kamen aber auch Profanbauten und Wohnhäuser hinzu.
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Eine ganz besondere Art der Volksfrömmigkeit - Hausfiguren
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Geschrieben von Peter Wasem, Winnweiler
Wer aufmerksam in unseren Ortschaften unterwegs ist, dem wird an manchen alten Häusern eine Hausfigur oder eine Wandnische in der Nähe der Haustür oder an der Schauseite auffallen.
Der Brauch, das Haus mit einer religiösen Figur zu zieren, stammt wohl aus dem Mittelalter. Verheerende Kriege, Seuchen, Hungersnöte und die Willkür der Obrigkeit veranlassten die Menschen Haus und Hof unter den besonderen Schutz des Himmels zu stellen. Während das uralte Bestreben Hab und Gut zu schützen, war auch das „ex voto", das Einlösen eines Gelübdes, zum Dank für erhörte Gebete Anlaß für den Hausbesitzer, sakrale Figuren sichtbar am Haus anzubringen[1].
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Langmeiler Haustüren
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Geschrieben von Peter Wasem, Winnweiler
Die Haustür ist das i-Tüpfelchen für das Aussehen eines Hauses und stellt letztendlich das Entree eines Hauses dar. Daher wurde ihr schon seit alters her eine entsprechende Bedeutung zugemessen und viel Wert auf ihre Gestaltung gelegt. Die Bedeutung der Pforte kommt auch in vielen überlieferten Bräuchen zum Ausdruck. So glaubte man, dass die Türschwelle die Zukunft voraussagen konnte. Wer dort „verkehrt", nämlich mit dem linken Fuß auftrat, wer strauchelte, stolperte oder sogar auf die Schwelle fiel, der sollte lieber umkehren, denn Böses stand ihm bevor. Man hütete sich bei festlichen Anlässen, beim Einzug ins neue Haus, ebenso wie bei der Hochzeit oder der Kindstaufe, auf die Schwelle zu treten. Der Bräutigam musste mit der Braut auf den Armen, einen großen Schritt über die Türschwelle machen. War jemand gestorben, so durfte der Sarg nicht auf der Türschwelle abgestellt werden (1).
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„... und eine Wolke nahm ihn vor ihren Augen weg“ - Heilig-Geist-Löcher in gotischen Kirchen
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Geschrieben von Peter Wasem, Winnweiler
Wer in gotischen Kirchen nach oben schaut und sich von den mehr oder weniger kompliziert verlaufenden Gewölberippen und den oft prachtvoll gearbeiteten Schlußsteinen verzaubern läßt, wird sich vielleicht fragen, was das für eine Öffnung ist, die anstelle eines Schlußsteines gelegentlich noch zu finden ist. Diese Öffnung – heute oftmals zugelegt oder umgestaltet – hatte früher zu Christi Himmelfahrt und Pfingsten eine ganz besondere liturgische Funktion. Während es der mittelalterlichen Kirche recht einfach war an den großen Festen, wie Weihnachten und Ostern die Bedeutung entsprechend bildlich darzustellen, traf dies für Christi Himmelfahrt und Pfingsten nicht unbedingt zu.
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Die Inschriften der protestantischen Kirche in Steinbach
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Geschrieben von Peter Wasem, Winnweiler
Die in den Jahren 1450 bis 1452 erbauten Kirche in Steinbach haben sich insgesamt drei Inschriftentafeln erhalten. Bereits außen finden wir die erste Inschrift über dem Südportal. Der Impergaufsatz gibt uns Auskunft über die Erbauer und Stifter:
ANNO DOMINI MCCCCL SUB FIDELISSIMO PAPA NICOLAO V INCHOATA
EST HAEC STRUCTURA PER RELIGIOSUM DOMINUM JOHANNUM ABBATEM MONASTERIIET FAMOSOS VIROS SIGFRIDUM ET JOHANNEM DE SUPERIORI LAPIDE ARMIGEROS QUI SIGFRIDUS IMMAGINEM BEATAE VIRGINIS MARIAE DIVINO INSTINCTO HUC TRANSMISIT. TUM ANNO 1452 CONSECRATUS EST CHORS CUM SACRISTIA IN FESTO VISITATIONIS VIRGINIS MARIAE (MEDIANTIBUS PRIORUM FIDELIUM ELEMOSINIS (1)
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„Ich will dir den Schlüssel des Himmelreiches geben“ (Mt. 16,19)
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Geschrieben von Peter Wasem, Winnweiler
Wer durch das Portal einer Kirche tritt, lässt die Welt draußen und tritt in den Bereich des Sakralen und Geweihten ein. Ein sehr schönes Beispiel für die besondere Bedeutung des Portals und dessen Gestaltung ist an der protestantischen Kirche in Albisheim zu finden. Dort thront Petrus als Schlußstein über dem Westportal. Als Schutzpatron von Dorf und Kirche wurde er 1792 aus der mittelalterlichen Kirche in das neu erbaute Gotteshaus übernommen.
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Die barocke Emporenmalerei in Sippersfeld
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Geschrieben von Peter Wasem, Winnweiler
Zur Geschichte der Kirche
Bereits vor 1296 wurde in Sippersfeld eine gotische Kirchenanlage errichtet. Laut einer Urkunde vom 22. Dezember 1296 schenkte Gisela, die Witwe von Philipp II. von Falkenstein, das von ihr beanspruchte Patronatsrecht an der Kirche in Sippersfeld und die damit verbundene Zahlung des Zehnten an das Kloster Otterberg. Diese gotische Kirche wurde 1768 zur barocken Kirche umgebaut. Wie aus entsprechenden Baubefunden zu erkennen ist, wurde jene alte Kirche in der Länge, Breite und Höhe erweitert, so daß man praktisch von einem Neubau des Gotteshauses sprechen muß. Einzig der mächtige Turm ist von der gotischen Anlage erhalten geblieben.
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Letzte Erinnerung an das Kloster St. Jakob auf dem Donnersberg – Die Sakramentsnische
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Geschrieben von Peter Wasem, Winnweiler
Mit zur Ausstattung unserer mittelalterlichen Kirchen gehörte der Wandtabernakel oder Sakramentsnische, aus der sich später das Sakramentshäuschen entwickelte. Ein heute oft wenig beachtetes Kleinod der kirchlichen Baukunst.Gegen Ende des 11. Jahrhunderts wurde es üblich, die bei der Messe übriggebliebenen Hostien, die man nicht für die Kranken benötigte, aufzubewahren, um sie in einem späteren Gottesdienst den Kommunikanten zu reichen.
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Ein verschwiegener Brückenheiliger – St. Nepomuk
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Geschrieben von Peter Wasem, Winnweiler
Nach der Heiligsprechung des Johann von Nepomuk im Jahre 1729 entstanden in den deutschsprachigen, katholischen Gebieten unzählige Bildwerke, die vor allem auf Brücken Aufstellung fanden, so daß er bald als Brückenheiliger galt. Vorbild für die vielen Statuen war das 1683 auf der Prager Karlsbrücke errichtete Standbild. Sie waren so zahlreich, dass sie sogar unseren Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe zu einem Gedicht inspirierten:
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Erinnerungen an die alte Alsenzbrücke in Langmeil
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Geschrieben von Peter Wasem, Winnweiler
Die alte Ost-West-Straße, die von Metz kommend dem Rhein zustrebt, wurde in den Jahren 1807 bis 1811 von Napoleon zur „Kaiserstraße“ ausgebaut. Vorrangig dürften für Napoleon damals militärische Erwägungen für den Ausbau zur „Straße 1. Klasse“ den Ausschlag gegeben haben.
Im Zuge dieses Ausbaues entstanden auf der 125 km langen Strecke der Kaiserstraße 12 große und 58 kleine Brücken und Durchlässe. Eine der größeren Brücken war die alte Alsenzbrücke in Langmeil.
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Der Rüssinger Taufstein
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Geschrieben von Peter Wasem, Winnweiler
Im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg steht der spätgotische Taufstein aus der Rüssinger Kirche. Dieses bemerkenswerte Stück hat ein ähnliches Schicksal erlitten, wie viele andere in unseren pfälzischen Kirchen auch. Er hat, im Gegensatz zu vielen Taufsteinen in den großen pfälzischen Territorien Kurpfalz und Pfalz-Zweibrücken, den verordneten Kahlschlag überstanden (1). Aber durch die Änderungen in der Taufliturgie im 18. Jahrhundert, als die Haustaufe immer mehr in Mode kam, wurde der Taufstein in der Kirche allmählich überflüssig. Spätestens bei der barocken Umgestaltung der Rüssinger Kirche 1770 kam er aus dem Gotteshaus.
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Geheimnisvoller Schacht in der Biedesheimer Kirche
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Geschrieben von Peter Wasem, Winnweiler
Überreste einer Taufanlage - Die von außen so unscheinbare Kirche in Biedesheim birgt in ihrem Inneren eine in der Pfalz einzigartige Kostbarkeit. Während den Renovierungsarbeiten 1965/66 wurde bei der Entfernung des alten Bodenbelages mitten in der Kirche eine brunnenartige Anlage entdeckt. Es handelt sich um einen Rundschacht von 20 cm Mauerstärke, einem Innendurchmesser von 55 cm und einer Tiefe von etwa 67 cm. Um die Oberkante des Schachtes war ursprünglich ein zweistufiger Steinring von 2 m Durchmesser aus rundbehauenen Sandsteinen gelegt.
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Wetzrillen – Kratzspuren des Teufels an der Sippersfelder Kirche
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Geschrieben von Peter Wasem, Winnweiler
Für die meisten Besucher fast unscheinbar befinden sich am Südportal des Turmes der protestantischen Kirche in Sippersfeld einige Wetzrillen. Fünf ca. 10 bis 17 cm lange und 1 cm tiefe Rillen sind noch gut erkennbar. Über ihren Ursprung gibt es allerlei Spekulation und Aberglaube. Mangels einer eindeutigen Erklärung über ihre Entstehung und Bedeutung nennt der Volksmund sie auch „Teufelskrallen“. Man erzählt sich hierzu, dass der Teufel aus Wut über den Kirchenbau als Haus Gottes an dem Gebäude seine Wut ausgelassen und mit seinen Krallen daran herumgekratzt habe.
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